Manet. Ein Streifzug durch die Moderne
Kommen wir zur Fortsetzung meiner künstlerischen Entdeckungen. Ich wählte für meine Recherchen als Ausgangspunkt Manet. Ein Streifzug durch die Moderne sollte folgen.
Wer war Edouard Manet? Du erinnerst dich? Er war der Maler des Skandalgemäldes „Im Wintergarten? Welcher Mensch steckt hinter dem Maler, der durch sein Gemälde für so viel Aufruhr sorgte? Ich wollte mehr erfahren und tauchte tiefer in das Werk Manets ein. Wieder stieß ich bei meinen Recherchen auf Hugo von Tschudi. Er schrieb ein Büchlein über Edouard Manet, den er sehr verehrte und als Wegbereiter der modernen Malerei sah. Manet war ein künstlerischer Einzelgänger, der für sich postulierte: „Ich mache, was ich sehe, und nicht was andern zu sehen beliebt.“
Manet und die Nichtfarbe Schwarz
Wir finden in seinen Werken eine besondere Flächigkeit der Formen und der Malweise. In eindringlichen Hell-Dunkel-Kontrasten gestaltete er seine Bilder und die Nichtfarbe „Schwarz“ bekam durch ihn eine besondere und unvergleichliche Bedeutung. Wir können sogar bei der Betrachtung von seinen Werken auf ein Manet-Weiß und ein Manet-Schwarz verweisen, so spezifisch ist sein Einsatz dieser „Nichtfarben“.
Gemeinsam in die Kunstgeschichte eintauchen
Erst gestern sah ich im Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud in Köln Edouard Manets Spargelstillleben von 1880. Das Bild ist Bestandteil der aktuellen Ausstellung „Entdeckt! Maltechniken von Martini bis Monet“, die ich dir sehr empfehlen kann. Die grau grundierte Leinwand bildet mit dem Manet-Weiß die Spargelstangen.
Bildquelle: Aktueller Ausstellungskatalog, Seite 94
Übrigens war der erste Besitzer dieses Manet-Bildes der Maler Max Liebermann, ein Freund Hugo von Tschudis. Diese Zusammenhänge und Verknüpfungen begeisterten mich sehr und ich erzählte einer meiner Malgruppen voller Enthusiasmus von meinen Entdeckungen und Recherchen. Die Begeisterung stieß auf Gegenliebe. So entstand die Idee, in einem Zwei-Wochen-Rhythmus online gemeinsam in die Welt der Kunstgeschichte einzutauchen.
Natürlich starteten wir mit Hugo von Tschudi und Edouard Manet. Eine Recherche führte zur nächsten und unser bisheriger kreativer Weg ist mittlerweile sehr beachtlich. Unsere Auswahl möchte ich dir gerne im Anschluss an diesen Beitrag zeigen. Wenn es etwas gibt, das dich besonders interessiert, dann lass es mich wissen. Und wenn du Lust hast, mit mir zusammen diese, andere oder eigene Künstlerwelten zu erobern, frage gern nach Terminen oder schau immer mal unter Kreativworkshops oder auf unseren Homepages, ob etwas Aktuelles für dich dabei ist.
Zurück zu meinem Bericht. Wir brachen also gemeinsam in die Moderne auf und machten uns auf den Weg in die Abstraktion, in dem wir für uns relevante Künster und Künstlerinnen und ihre Werke beleuchteten. Dabei ging und geht es nie darum, Malweisen zu adaptieren, sondern Impulse für die eigene künstlerische Entfaltung bzw. Handschrift zu generieren. Es gab viele AHA-Erlebnisse und berührende Momente, in der gemeinsamen Begegnung mit den ausgewählten Kunstschaffenden und Themen.
Pablo Picassos Paraphrasen auf Edouard Manets „Frühstück im Grünen“
Unglaublich! In der Zeit von 1959 bis 1962 schuf Pablo Picasso 300 Werke, Ölbilder, Zeichnungen und Skulpturen in Anlehnung an Edouard Manets „Frühstück im Grünen“. Wie groß muss die Faszination dieses Gemäldes gewesen sein, dass Picasso sich ganze drei Jahre damit beschäftigte. In unseren Meetings versuchten wir dieser und anderen Fragen auf den Grund zu gehen, stöberten in Kunstkatalogen und schickten uns gegenseitig Artikel und weitere Hinweise zu.
Es gab und gibt für mich als Kunstschaffende viele Informationen, die ich bis zu unserer Reise so nicht wahrgenommen hatte. Highlights sind für mich auch die Künstler*innen Louise Nevelson, Georgia O´Keeffe und Howard Hodgkin, und ein weiteres Highlight stellt die Buchentdeckung „Mein Leben mit Picasso“ von Carlton Lake und Francoise Gilot dar. Da Francoise Gilot selbst Malerin ist, enthält das Buch unglaubliche Schätze für Künstler*innen bereit.
Ein kreativer Impuls für dich
Unsere online-Meetings enden immer mit einem kreativen Impuls für die kommenden zwei Wochen. Deshalb folgt nun ein kreativer Impuls für dich.
Ich komme zurück auf Manet und seinen besonderen Hell-Dunkel-Kontrast. Experimentiere beim Malen, Kritzeln, Dekorieren oder beim Erstellen von Collagen mit dem Hell-Dunkel-Kontrast. Den stärksten Hell-Dunkel-Kontrast erzielst du mit Schwarz und Weiß (Licht und Finsternis).
Für mich sind Schwarz und Weiß Farben und keine Nichtfarben!
Das Experimentieren zeigt dir die Bedeutung und die Bandbreite des Hell-Dunkel-Kontrastes. Mit Schwarz und Weiß lassen sich andere Farben verdunkeln oder Aufhellen.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Experimentieren.
Wir KUNSTerfüllt-Frauen freuen uns auf deine Werke.
Unsere bisherigen Themen zu Kunsttreffen
Und hier ist noch die Themenliste, die dich animieren sollte, dich zu bei uns zu melden und dir einen oder mehrere KUNSTerfüllte Workshops zu gönnen!
Hugo von Tschudi, Kunsthistoriker, Direktor der Nationalgalerie
Aufbruch in die Moderne
Edouard Manet, Wegbereiter der Moderne, (Impressionisten)
Experimente mit Hell-Dunkel-Kontrast
Pablo Picasso`s Paraphrasen auf Edouard Manets „Frühstück im Grünen“
Faszination Fläche
Abstrakter Expressionismus
Farbflächenmalerei
Helen Frankenthaler
Barnett Newman
Mark Rothko
Joan Mitchell
„Die Moderne“ als Kunstepoche
Was ist modern?
Howard Hodgkin
Farbe und Farbkombination
Kunst ABC, Wolfgang Becker
Das besondere Manet-Weiß und Manet-Schwarz
James Abbott Mc Neill Whistler (Nocturne)
Collagen („Visitenkarten eines Zauberers“)
Louise Nevelson (Collagen)
Georgia O`Keeffe
Faszination Fläche
Cy Twombly
Der Weg in die Abstraktion, Wassily Kandinsky
Gerhard Richter
Joseph Cornell